Wie es natürlich anders nicht sein kann, werde ich nachts durch eine Wasserfontäne geweckt, die eiskalt auf mich einregnet. Es dauert etwas bevor ich realisiere, dass die Bewässerungsanlage der Auslöser ist und ich das Zelt schließe. Es ist drei Uhr morgens und leicht durchnässt falle ich erneut in den Tiefschlaf.

Nach der (zweiten, diesmal warmen) Dusche geht die Reise zum Automechaniker. Weit und breit gibt es nur eine einzige Anlaufstelle. Somit bin ich nicht wirklich verwundert, als der unfreundliche Meister mir erzählt, die Reparatur würde drei Stunden dauern. In drei Stunden hätte ich das ganze wahrscheinlich selber reparieren können, wenn ich die Teile und Werkzeug gehabt hätte. Ihn wird es nicht länger als eine Stunde kosten, doch ich werde die Drei zahlen. So ist das halt in der Monarchie. Mit einem Loch im Geldbeutel und neuer Bremskraft fahren wir anschließend dem nächsten Abenteuer entgegen. Es ist übrigens richtig heiß:



Ziel des heutigen Trips ist Arkaroola und der Vulkathunha-Gammon Ranges Nationalpark. Neben einigen spannenden 4WD-Tracks erwarten uns interessante und einmalige Naturschauspiele. Die Geländefahrten sind die meiste Zeit eher einfacher Natur. Das ganze Gebiet ist sehr steinig und hat schon den ein oder anderen Plattfuß gekostet. Mit zwei neuen Reifen (plus zwei recht guten Reifen) und reduziertem Luftdruck sollte es jedoch für uns kein Problem sein. Nur vereinzelt müssen wir wirklich langsam und vorsichtig fahren.



Das Gebiet könnte unterschiedlicher nicht sein. Oft wechseln die Gesteinsfarben in wenigen Metern. Rot, Grau, Gelb, Orange, Lila,… alles ist dabei. Ab und zu wirkt es so, als ob die Steine aus dem Boden wachsen.



Einerseits sind wir total fasziniert, andererseits ist es um uns herum nicht wirklich schön. Die Natur ist einmalig und es ist spannend, das ganze so hautnah erleben zu können. Erneut muss ich erwähnen, dass die Fotos nur ansatzweise die Realität widerspiegeln können. Steigt man aus dem Auto aus und dreht sich um 360 Grad, dann sieht man soviel Kontraste von Farben und Gesteinen, dass wir oft verblüfft sind. Wir kommen uns vor, wie in einer riesigen Modelleisenbahn-Landschaft. Wie in einer surreal Welt.



Ganz unter dem Motto: „Nicht schön, aber selten.“ gibt es viele Dinge für uns zu entdecken. Aufgrund der 45 Grad, verzichten wir auf lange Wanderungen und erkunden das Gebiet großräumig mit dem Auto.

Ein Highlight sind die Paralana Hot Springs. Schon seit Tagen freuen wir uns, in den heißen Quellen zu schwimmen. Zum Glück lesen wir das Schild, bevor wir ins Wasser springen. Die Paralana Hot Springs sind die einzigen heißen Quellen auf der Erde, die durch natürliche radioaktive Strahlung geheizt werden. Der Besuch ist erlaubt, doch Schwimmen und sogar Camping im nahen Umkreis ist verboten. In dieses Wasser wären wir auch so oder so nicht gesprungen:



Statt für einen Campingplatz zu zahlen, halten wir einfach am Wegesrand des 4WD-Track und bauen das Zelt auf. Von hier können wir die Kängurus um uns herum beim Spielen beobachten. Dazu kochen wir Meeresfrüchte in Form von Tintenfisch, Shrimps, Muscheln und Fisch, kombiniert mit leckeren asiatischen Gewürzen und frischem Gemüse. Nachdem die Dämmerung einbricht, verschwinden auch die vielen nervigen Fliegen (die wir seit zwei Tagen tagsüber um uns herum haben) und anschließend können wir einen traumhaften Sternenhimmel bestaunen.



Tour: Leigh Creek – Arkaroola
Übernachtung: Camping, Arkaroola Wilderness Sanctuary