Nach einer stürmischen Nacht (über drei Stunden heftiges Gewitter), hatten wir nur ein paar Tropfen Wasser im Zelt. Unseren Nachbarn erging es da schon schlimmer, da ihnen das Zelt bei den Wassermassen zusammen gebrochen war und sie komplett nass wurden. Auf dem Foto stehe ich auf dem großen Sandstrand von Rainbow Beach und im Hinterrgrund steht unser Zelt – windgeschützt zwischen den Büschen und mit Meerblick :-)



Nach einem schönen Sonnenaufgang, machte ich einen Ölwechsel und brachte den Wagen daraufhin zum Mechaniker, bezüglich der Hinterachse. Dank neuem Öl schnurrt der Motor wieder wie ein Kätzchen :-)



Gegen Mittag waren wir startklar und verließen Rainbow Beach Richtung Brisbane, wo wir gegen Abend eintrafen. Ich fand den Weg zu Andrew und Leigh (meinem ersten Mechaniker und seiner Freundin) problemlos und wir wurden dort herzlich empfangen. Außerdem erwarteten uns – zu Annas Freude – acht weitere Leute aus Taiwan. Die zwei Australier haben eine Gastschülerin für ein Jahr und da nun Ferien sind, hat sie ein paar Freunde eingeladen. Dadurch wurde groß (und super lecker) gekocht – Hot Pot aus Taiwan. Wir hatten eine super lustigen Abend und eine Menge zu erzählen.



Irgendwann kam Anna dann damit um die Ecke, dass sie gleich abgeholt würde, da eine Freundin nun in Brisbane sei und sie mit ihr zusammen weiter reisen möchte. Danke. Sowas hätte man mir auch gerne mal zwei Tage eher sagen können. Ich hätte wenigstens Zeit gehabt, eine neue Begleitung zu finden. Da wir uns jetzt aber auch nicht so gut verstanden haben und sie super faul war, machte mir die „Trennung“ nichts aus. So weit ist Sydney nicht mehr entfernt und nun kann ich wenigstens machen, was ich möchte.

Am folgenden Morgen machten Andrew und ich uns auf ein bisschen unsere 4WDs zu testen. Da ich mich über die zu einfachen Touren der letzten Tage „beschwert“ habe, wollten wir es heute etwas krachen lassen. Es ging in das Mt Mee State Forest, wie ich schnell erkannte, der Ort, an dem meine 4WD-Künste ihren ersten Schliff bekamen. Hier hat das Abenteuer vor einigen Monaten begonnen! Schon nach wenigen Metern kam ein großes Hindernis in Form eines umgefallenen Baumes. Meine Dachboxen waren einige Zentimeter zu hoch und mit der Axt wurde der Baum bearbeitet….



Im State Forest gab es über 150km an 4WD-Tracks und wie beim Skifahren, drei verschiedene Schwierigkeitsgrade. Wir suchten uns natürlich die schwarzen Pisten aus :-) Ziemlich beängstigend zwischendurch. Es war super matschig und rutschig. Bei einem Track ging es mega steil herunter. Dort darf man bei dem Matsch nicht bremsen, da der Wagen zur Seite rutschen würde und dann kippen könnte. Also erster Gang (low) und einfach rollen lassen (=Motorbremse). Da schießt das Adrenalin ziemlich an die Decke :-) Wie wir später vom Ranger erfahren, haben sich dort im letzten halben Jahr drei Geländewagen überschlagen! Kurze Zeit später wurden wir dann Mitten im Wald von der Polizei gestoppt. Alkoholkontrolle…



Nach einem Picknick kamen drei Motorradfahrer vorbei, die berichteten, dass sie einen weiteren Fahrer im Wald gefunden haben, dessen Motorrad kaputt ist (Elektronikfehler). Sie fahren allerdings alle so besondere Maschinen, auf die man keine zweite Person nehmen kann. Außerdem war der Weg zu kompliziert für einfache Geländewagen und deshalb schickten wir unsere beiden Landcruiser auf die Rettungsmission. Das Bike wurde auseinander genommen und passte gerade so in Andrews Auto. James, der Fahrer, war total erleichtert, da er nichts weiter dabei hatte und nicht mal wusste, wo genau er ist. Zum ersten (und letzten) Mal war er alleine unterwegs. Wir verstanden uns super mit ihm und wurden umgehend nächste Woche zum BBQ eingeladen. Leider bin ich da schon weg. Doch das ist Australien: Unkompliziert, offen und hilfsbereit. Wenn ich in ein paar Jahren wiederkomme, sind die beiden bestimmt gute Freunde…

Tour: Rainbow Beach – Brisbane
Übernachtung: Zwei Nächte bei Andrew und Leigh auf der Couch