Pünktlich um sechs Uhr wurde ich aus dem Bett (Zelt) geschmissen. Zwar stehen wir immer so gegen sieben Uhr auf, doch so früh war das dann schon länger nicht mehr. Martjin und ich wollten so früh am Morgen erneut unsere Fischkünste testen. Am Fluss trafen wir einen Australier, der nur wenige Minuten später einen Hai (!!!) aus dem Wasser zog. Nach einem längeren Kampf landete der Hai anschließend wieder im Fluss. Das war auch das einzige Erfolgserlebnis, für den Mann sowie für uns. Ohne Fisch ging es zurück zum Frühstückstisch.



Gegen Mittag verließen wir das Dorf und hatten 330km vor uns, bevor wir erneut die Zelte aufschlagen konnten. Wie schon die Tage zuvor, war die Straße super zu befahren. Damit meine ich jetzt nicht, dass das ganze wie Asphalt war, ganz im Gegenteil. Aber es machte eine menge Spaß. Nur zwischendurch waren die Bodenwellen so extrem, dass wir etwas vom Gas gehen mussten. Für die Holländer ist die Fahrt etwas komplizierter, denn sie fahren hinter mir (und meiner riesigen Staubwolke) her. Mit einem gewissen Abstand geht das aber problemlos. Dafür bekommen sie von mir einen Zustandsbericht des Weges über das CB-Radio. Ich melde Schlaglöcher und Stellen wo überall tiefe Spurrillen sind. Genau hier liegt auch die Gefahr dieser Reise. Größtenteils fahren wir mit um die 80km/h, was auch überhaupt kein Problem darstellt.



Doch hinter jeder Kurve oder hinter jedem Hügel kann etwas unerwartetes kommen. Nicht nur einmal haben wir nach über hundert Kilometern plötzlich ein riesiges Loch in der Straße. Oft sind Warnschilder aufgestellt, doch ab und zu fehlen diese. Fährt man in solch ein Wash Out hinein, kann es einem die ganze Achse unter dem Auto weg reißen. In anderen Worten: Man muss die ganze Zeit mit höchster Konzentration fahren, denn nur ein paar Sekunden ohne Aufmerksamkeit und schon ist es zu spät. Wash Outs oder tiefe Spurrillen, wie auf den beiden Bildern, liegen oft ganz unerwartet an Stellen, wo man überhaupt nicht damit rechnet. Also Augen auf!



Unser Tagesziel trägt den einladenden Namen „Hells Gate“. Wir sind zurück im Bundesstaat Queensland und das Hells Gate Roadhouse war einst die letzte Polizeistation vor dem wilden und gesetzlosen Outback.

Tour: Borroloola – Hells Gate
Übernachtung: Hells Gate Roadhouse