Die Nacht verbrachte ich im Nitmiluk Nationalpark, 30km außerhalb von Katherine. Endlich waren die Temperaturen wieder halbwegs erträglich. Zwar habe ich nur im T-Shirt und unter dem Moskitonetz geschlafen, aber wenigstens war es nicht mehr so schwül. Wie fast alle Campingplätze verfügt auch dieser über einen Pool. Oft sind diese jedoch recht klein, doch hier haben die mal ein richtiges Erholungsparadies aus dem Boden gestampft.



Für den Tag war natürlich die Sonne und Temperaturen deutlich über 30 Grad gemeldet. Was macht man da am Besten? Schwimmen! Das könnte man jetzt ja im schönen Pool machen, aber das wäre ja zu langweilig. Also ab ins Visitor Center und mal erkundigen, welche Wanderungen lohnenswert sind. Schauen wir mal auf die Schwierigkeitsgrade: Easy, easy, medium,…. aha, hier wird es spannend: Difficult. Wie so gerne suche ich mir den schwierigsten Weg aus, ganz einfach, weil es dort das schönste Ziel gibt. Mit 22,3km habe ich mir bei dem Wetter aber ganz schön was vorgenommen.



Der Weg war zu Beginn eher einfach und langweilig, doch die letzten Kilometer hatten es in sich. Da kamen dann auch des öfteren mal die Hände zum Einsatz, genau wie ich es mag :-) Der Ausblick über das Katherine Gorge System war absolut beeindruckend. Von hier oben wirkte das ganze ziemlich spektakulär. Doch ich musste diese Felsen nun noch herunter klettern, bevor ich an meinem Ziel, dem Lily Ponds ankam.



Dort gab es dann ein wenig Ernüchterung, als ich plötzlich lauter Stimmen hörte. Da haben die doch echt über den River eine Ladung Familien und alte Leute zu meinem Tagesziel gebracht. Hallo? Geht’s noch? Doch auch das hat eine gute Seite: Alle Kinder schwimmen munter im Wasser = keine Kroks :-) Zehn Minuten warten und schon legte das Boot wieder ab, somit hatte ich den Wasserfall für mich ganz alleine. Ist ein super Gefühl, dort drunter zu stehen!



Insgesamt dauerte die Tageswanderung mit langer Schwimmpause um die sieben Stunden. Natürlich hatte ich genügend zu trinken und essen dabei. Doch trotzdem fühlt man sich schon nach einer Stunde ziemlich im Arsch. Genau das ist der Moment, wo es für mich erst interessant wird. Wenn der ganze Körper schweißgebadet ist und man eigentlich nur noch im Schatten Pause machen möchte, lernt man erst richtig kennen, was der Körper so leisten kann. Und es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Kraftreserven man hat. Das Wetter und der teils recht komplizierte Track fordern nicht nur Kraft sondern auch eine hohe Konzentration, schließlich möchte man ja nicht unbedingt irgendwo einen großen Stein oder einen Abgrund übersehen. Stolz und geschafft erreiche ich Nachmittags mein Auto, wo ein eiskalter Drink auf mich wartet!

Tour: Nitmiluk Nationalpark
Übernachtung 1: Camping, Nitmiluk Nationalpark (erste Sahne!)
Übernachtung 2: Palm Court Kookaburra Backpacker