Montag morgen nach einer Nacht in Hostel am Strand (hatten ein Fünfer-Zimmer für uns alleine) brachen wir frisch geduscht auf ins Abenteuer. Die Route führt aus Adelaide raus, entlang der Küste Richtung Southern Flinders. Die Gebirgskette der Flinders soll eins der Higlights Australiens sein und somit ist es natürlich auf unserem Weg. Zwischendurch noch ein kurzer Stop in Port Germain, wo wir die erschreckende Nachricht bekamen, dass dieses Kaff zwar eine Kaffeemaschine hat, diese aber kaputt ist. So gab es Eiskaffee aus der Kühlbox. Wie wird das ganze wohl im Outback aussehen? Kennen die dort das Wort Cappuccino überhaupt? :-)

Wir rüsteten uns mit einer kostenlosen (und mehr oder weniger nutzlosen) Karte für die Flinders aus. Auf dieser erkannten wir einen Off-Road Track. Da wir beide von den Gebirgszügen angetan war, ging es los, die Berge zu erleben. Doch irgendwie standen wir relativ schnell vor einem geschlossenen Tor. Warum das? Wir fuhren zurück und erkundeten uns bei einem Campingplatz. Diese schauten etwas verwundert und erklärten, dass es sich um einen Wanderweg handelt. Die Karte gibt das leider falsch wieder. Doch wir werden auf den einzig vorhandenen 4WD-Track in den Southern Flinders hingewiesen. Der Bridle Track läuft von Melrose zurück nach Port Germain und überquert die Gebirgskette.



Die Strecke ist alles andere als anspruchsvoll. Aber die Aussicht ist gigantisch. Die Natur atemberaubend. Was auf den Bildern oft nicht wiederzugeben ist, sind die Farbspiele in der Natur, die Pflanzen und Bäume am Straßenrand und vor allem die Tiere. Nicht nur auf dieser Tour sehen wir Kängurus um uns herum. Jedes Mal sind wir aufs Neue begeistert. Überall fliegen bunte Vögel, Schafe überqueren die Straßen und das ein oder andere Emu lässt sich auch mal blicken. Wilde Pferde laufen an uns vorbei, Kühe blockieren den Weg und sehr vereinzelt erhaschen wir einen Blick auf einen Koala. Doch es sind die Kängurus, egal ob sie neben uns her laufen oder am Straßenrand stehen und essen, die uns jedes mal wieder in schwärmen bringen. Diese Tiere haben einfach etwas Besonders.



Was auf den Bildern oft trostlos wirken mag, erscheint in der Realität ganz anders. Unsere Erwartungen an die Flinders werden übertroffen. Oben auf dem Berg sehen wir vor uns das Meer und die Sonne im Hintergrund. Wir müssen nicht lange überlegen. Hier werden wir die Nacht verbringen. Da wir auf Privatgelände sind, ist Camping nicht erlaubt und nur die Durchfahrt gestattet. Aber wo kein Kläger, da kein Richter ;-) Zwar ist es oben auf dem Gipfel recht windig, doch schnell finden wir ein Plätzchen, dass relativ geschützt ist. Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen und entspannen bei kaltem Bier und einem guten Buch.

Tour: Adelaide – Southern Flinders Range
Übernachtung: Bridle Track, mitten im Nichts