Gestern stand einer der wohl langweiligsten Teile meiner Reise an: Die Fahrt auf dem Highway. Wir hatten 150km bis nach Alice Springs vor uns. Dort kauften wir Lebensmittel ein und nutzten das Internet, bevor es 350km auf dem Highway weiter ging. Mit 110-120km/h dauert das ganze seine Zeit. Und es ist langweilig. Links und rechts, vorne und hinten, alles sieht gleich aus. Jetzt verstehe ich, dass so viele Backpacker erzählen, die Mitte von Australien ist langweilig. Wer auf dem Highway fährt (oder sich im Reisebus fahren lässt) kann nur diesen Eindruck gewinnen. Ich bin so froh zu den wenigen Leuten zu gehören, die das wirkliche australische Outback, weit entfernt vom Highway kennen lernen durften. Was ich gesehen und erlebt habe war nämlich alles andere als langweilig. Doch die 500km auf dem Highway sind absolut öde. Wo sind die Streichhölzer für meine Augen? :-)

Tour: Die langweiligsten 500km in Australien
Übernachtung: Camping, irgendwo auf dem Stuart Highway hinter Barrow Creek

Heute lagen noch 10km todlangweiliger Highway vor uns, bevor es endlich wieder was zu erleben gab. Juhu :-) Es gibt doch nichts besseres, als den Reifendruck zu senken und den Allrad einzuschalten. Die Reise führte durch den Davenport Range Nationalpark zum Old Ploice Station Waterhole. Genau genommen ist die Tour nichts wirklich Besonderes. Doch es machte einfach Spaß, Wege zu fahren, auf denen seit Tagen kein Auto gewesen ist.



Ein Stück der Reise war auch wirklich anspruchsvoll. Ich zitiere das große Warn-Schild an der Kreuzung: „Experienced 4WD, high clearance requiered, 17km, 2hours“. Für weniger als zwanzig Kilometer sollen wir zwei Stunden brauchen? Genauso mag ich es :-) Zwar sitzen wir fast den ganzen Tag im Auto, doch es ist super. Ich glaube, es ist schwierig zu beschreiben, was es für ein Gefühl hinter dem Lenkrad ist: Irgendwo zwischen purem Adrenalin, Angst um den Wagen, starker Konzentration und beeindruckenden Ausblicken lässt sich das Erlebnis beschreiben. Das muss man einfach selber erlebt haben! Auch auf dieser Strecke sehen wir oft den Ghost Gum Tree:



Nach einigen Wochen Sonne gab es dann plötzlich das erste Regenschauer (und das Schwimmen im See fällt somit leider flach). Ich bin froh, dass die Berge hier nicht wirklich hoch sind, denn durch das Wasser würden sich viele Strecken nicht befahren lassen. Auch unsere Route steht des öfteren unter Wasser.



Da es meist geradeaus geht, heißt es einfach runter schalten und hoffen, dass unter dem Wasser kein tiefes Schlagloch oder großer Stein ist. Einige Male unterschätze ich das Wasserlevel und verzichte darauf, das Fenster zu schließen, was in einer kleinen Dusche endet. Der recht sandige Weg wird ziemlich rutschig und manche Kurve nehme ich quer, da das Heck probiert mich zu überholen. Zum Glück lässt sich der Landcruiser gut kontrollieren und das Gerutsche macht super viel Spaß :-)

Tour: Davenport Range Nationalpark – Tennet Creek