Beach Access: 4×4 required! Hmm, hört sich interessant an. Da wurde schnell der Blinker gesetzt und abgebogen. Die Mietbedingungen (nicht abseits von Asphaltstraßen fahren) wurden kurzerhand aus dem Gedächtnis verdrängt. Wofür geben die uns denn bitte einen Geländewagen, wenn man nicht ein klein wenig Spaß haben kann :-) Und der brandneue Nissan (hat erst 1.000km auf der Uhr) muss schließlich auch mal richtig eingefahren werden…

Ohne weitere Überlegungen gab ich Gas und wir folgten der Schotterpiste, die relativ easy zu befahren war. Dann ging es zwischen den Dünen entlang und der Untergrund wurde langsam weicher. Vor uns erblickten wir einen traumhaften Strand. Links und rechts streckte sich der weiße Sand soweit das Auge reichte. Nur in weiter Ferne sah mal Allradfahrzeuge parken und Leute schwimmen. Wir folgten einer Spur von einem dieser Geländewagen und es machte super viel Spaß durch den Sand zu cruisen.

Doch dann passierte das unvermeidliche: Wir blieben stecken. Vorwärtsgang, Rückwärtsgang, doch die Räder drehten nur durch. Und ehe wir uns versahen, lag die Bodengruppe auf Sand und die Räder waren im selbigen vergraben. Shit. So hatten wir uns das aber nicht vorgestellt. Zum Glück ist die 4×4-Gemeinde sehr hilfsbereit und so kam schnell ein Geländewagen vorbei, der uns nützliche Tipps gab. Zuerst einmal die Luft aus den Reifen lassen (von 40 auf 8 PSI). Anschließend wurden die Reifen frei gegraben (die 4×4 Jungs haben natürlich das passende Werkzeug in Form einer Schüppe dabei). Doch es war zwecklos. Unser Auto steckte im Sand. Es wollte weder nach vorne noch zurück.



Ein weiterer Geländewagen versuchte uns mit einem Abschleppseil raus zu ziehen, doch der Holden (Opel) versackte selber im Sand und kam nur mit viel Glück wieder frei. Ein Jeep Wrangler schaffte uns zwar zu befreien, doch nach wenigen Metern waren unsere Straßenreifen wieder im Sand vergraben. Die ganze Rettungsaktion benötigte drei Allradfahrzeuge. Ein Toyota Landcrusier zog uns schließlich mit einer Seilwinde auf den nassen und somit festen Sand.

Doch nun waren wir am Wasser. Wie bitte geht es wieder zurück, durch den weichen Sand, die Düne hinauf auf die Straße? Alle Anwesenden waren sich einig: Genügend Schwung, zweiter Gang und dann Vollgas. Auf keinen Fall stoppen. Einfach das Gaspedal bis zum Bodenblech durch treten. Egal was passiert. Und es funktionierte. Wir blieben einmal fast stecken, doch dann kämpfte sich unser „Geländewagen“ wieder frei und fuhr weiter durch den tiefen Sand Richtung Schotterpiste. Dort wartete schon das Pärchen aus dem Jeep auf uns und füllte unsere Reifen wieder mit genügend Luft für die Weiterreise.



Was für ein Abenteuer!!! Für mich steht fest: Ich werde zurück kommen ;-) Aber dann mit einem echten 4-wheel-drive…

Fast vergessen: Jervis Bay ist 3-4 Std. südlich von Sydney. Dort verbrachten wir eine Nacht. Für eine weitere Nacht waren wir zurück in Bondi und nun sind wir auf dem Weg Richtung Norden (von Sydney gesehen). Das Abenteuer passierte im Myall Lakes National Park, ca. vier Stunden von Sydney entfernt.