Am folgenden Morgen rief mich Martijn (so jetzt endlich richtig geschrieben) an und wir treffen uns auf einen Cappuccino, während die Frauen im Zoo sind. Wir planen unsere Reparaturen an beiden Autos. Schon lustig, Martijn muss an seinem nagelneuen Auto fast genauso viel reparieren, wie ich mit meinem zwanzig Jahre alten Landcruiser. Ich ziehe zu den Holländern auf deren Stellplatz und stelle mein kleines Zelt neben den Familienpalast.

Was steht auf meiner To-Do-Liste: Meine Hupe geht nicht, ich kann die eine hintere Kofferraumtür nicht öffnen, außerdem schließt der Kofferraum nicht vernünftig und Staub kommt herein. Ölwechsel mit Ölilter, Luftfilter, dann müssen alle Öle kontrolliert und eventuell nachgefüllt werden (beide Diffs, Transferbox, Schaltbox). Außerdem muss ich mein Kühlsystem komplett leeren, säubern und wieder befüllen. Die Lager der Federn müssen gefettet werden und ich möchte alle wichtigen Teile checken, ob irgendwas wackelt oder Schrauben lose sind. Daraufhin muss der ganze Wagen noch komplett gesaugt und geputzt werden, da man nicht mehr mit neuen Klamotten drin sitzen kann, ohne dreckig zu werden :-) Damit kann man schon ein oder zwei Tage verbringen.



Nach einer Shoppingtour (Autozeugs) holen wir die Mädels ab und sie machen ihre Hausaufgaben, währen die Männer am Auto basteln.



Da ich den Trichter vergessen hatte, recyceln wir eine Wasserflasche und da man aus einem zehn Liter Kanister Öl schlecht kippen kann, nutzen wir sogar die zweite Hälfte :-)



Ich bin nun 12.500 km gereist und mal ein Fazit zum Toyota Landcruiser HJ60. Der Wagen ist spitze. Zwar musste ich zu Beginn einiges reparieren, was so nicht geplant war, aber das kann bei jedem Wagen passieren. Alle Dinge, die ich in Brisbane getauscht und repariert habe, waren Lebenswichtig für die Touren, die ich gemacht habe. Wäre ich damals so los gefahren, wäre mir der Wagen auf der ersten Off-Road Tour um die Ohren geflogen. Jeder Cent war weise investiert.

Der zwanzig Jahre alte Landcruiser meistert auch die kompliziertesten Strecken ohne Zicken (das Limit ist oft der Fahrer). Neue Autos haben definitiv mehr Komfort. Sehen vielleicht besser aus und sind schneller auf der Autobahn. Aber im Gelände gibt es kaum (unmodifizierte) Autos, die besser sind als ein Landcruiser. Und das bestätigt auch das allgemeine Bild: Auf jeder 4WD-Tour habe ich fast nur Toyotas (und neue Nissan Patrols) gesehen. Das spricht ja wohl für sich.

Nach nun über 10.000km habe ich einen Durchschnittsverbrauch von 13,8 Litern. Für einen alten Geländewagen mit einem großen 4 Liter Dieselmotor ist das aus meiner Sicht hervorragend. Folgende Dinge muss man noch bedenken: Wir fahren Geländereifen (breiter, größer), der Dachaufbau bremst extrem, der Wagen ist voll beladen und immer mit zwei oder drei Leuten unterwegs, außerdem sind spritfressende 4WD-Touren im Mix enthalten. Dazu kommt, dass wir auf Highways so 120-130km/h fahren, was alles andere als spritsparend ist (der Wagen fährt nur 145km/h). Wenn man unter diesen Umständen einen neuen Geländewagen fahren lässt, wette ich, dass der nicht viel weniger, wenn nicht sogar mehr verbrauchen wird.

Nachdem nun hoffentlich alles wieder auf Vordermann gebracht ist, kann die Reise weiter gehen. Teu Teu Teu.