Am 31.3 hieß es für mich Abschied nehmen. Fast sechs Wochen bin ich mit Cody zusammen gereist (wir hatten übrigens 22 kostenlose Nächte). Eigentlich waren nur zwei bis drei Wochen geplant und Cody wollte sich anschließend verschiedene Städte anschauen. Doch ihm gefiel es so gut, dass er darauf verzichtete und wir eine mega coole Tour hatten. Von der ersten Minute an hat die Chemie gestimmt. Wir hatten die gleichen Ideen und Vorstellungen was die Reise angeht, mochten das gleiche Essen und es passte einfach alles. Solch eine tolle Begleitung findet man nicht jeden Tag. Somit waren wir beide schon recht traurig, als er in den Flieger Richtung Bangkok stieg. Schließlich haben wir für sechs Wochen so gut wie jede Minute nebeneinander gehockt und nun ist es plötzlich vorbei.
Für mich hat die Reise sprachlich super viel gebracht. Es ist fast besser als ein Sprachkurs, denn was man hier lernt ist das „echte“ Englisch aus dem Leben. In der Klasse hört man doch größtenteils ein Englisch mit vielen Fehlern. Durch Cody konnte ich viele Redewendungen, Sprichwörter und auch einzelne Wörter aufgreifen, die er ganz natürlich verwendete.
Oft war ich dann enttäuscht, wenn ein (meist alter) Australier redete und ich wenig verstand. Ein Blick zu Cody ließ mich aber schnell Lächeln, denn er verstand genauso wenig :-) Das beruhigte mich dann. Lustig fand ich es dann auch immer wieder, wenn ich was verstand und er nicht. Kam nicht oft vor, aber schon das ein oder andere Mal.
Meine größte Schwachstelle ist mein blöder Akzent. Vor meiner Reise habe ich gehofft, ihn zu verlieren oder wenigstens zu verändern. Nun ist mir klar, warum ich das niemals schaffen werde. Ich kann in Deutschland keinen einzigen Akzent nachmachen. Weder sächseln, bairisch oder sonst was. Anderen Leuten fällt das ganze recht einfach. Sie ändern den Akzent und alle Lachen. Für mich ist das irgendwie unmöglich. Wenn ich also nicht einmal in meiner Muttersprache einen anderen Akzent annehmen kann, wie soll das ganze dann bitte im Englischen klappen??? Richtig, gar nicht :-) Muss ich halt mit Leben.
Da es mir vom Magen immer noch nicht gut geht, gönne ich mir ein schönes Hostel mit Klimaanlage. Da kann ich auch tagsüber relaxen.