Nachdem wir erneut mit tausenden von Fliegen zu kämpfen hatten, verließen wir die Oase und schnell waren wir zurück in den Weiten der Wüstenlandschaft. Nicht, dass ich die Umgebung als schön bezeichnen würde. Doch irgendwie ist es schon was ganz besonderes. Des öfteren stoppten wir, stiegen aus dem Auto aus und drehten uns im Kreis. Alle Richtungen wirkten identisch. Zum Glück können wir einer „Straße“ folgen.



Am Straßenrand sehen wir überall zerfetzte Reifen, teilweise überschlagene Autos und sonstige Reste von Unfällen. Wir drücken die Daumen, dass der Wagen hält :-) Wenig später erreichten wir William Creek, mit 12 Einwohnern die kleinste Stadt in Australien. Der Cappuccino schmeckte scheiße und zu unserem Glück hatten wir genügend Diesel in den Ersatzkanistern, da der Preis an der Zapfsäule wirklich unverschämt war. Einzig die Bar war ein Bild wert. Jeder Reisende hinterließ ein Andenken an der Wand, egal ob Visitenkarte, BH oder ein Passfoto. Habe zum Glück noch ne alte Visitenkarte dabei und kann die Unterwäsche anbehalten :-)



Von William Creek fuhren wir zum Lake Eyre (mit 17m unter NN der tiefste Punkt Australiens). Dieser riesige ausgetrocknete Salzsee sollte angeblich so groß sein, dass man die Krümmung der Erdkugel in ihm erkennen kann. Fragt mich nicht wie, denn wir konnten es nicht erkennen :-) Interessant ist hingegen, dass Wasser aus Queensland (tausende Kilometer entfernt) auf dem Weg ist, den See zu füllen. Starke Regenfälle vor ein paar Monaten in Queensland haben die Flüsse gefüllt und nun befindet sich das Wasser auf einem wochenlangen Weg in den Lake Eyre.



Hätten wir vorher gewusst, wie schlecht die Straße ist, wären wir nie gefahren. Für 60km brauchten wir fast zwei Stunden (und das ganze auch wieder zurück). Oft fuhren wir neben der eigentlichen Straße, da die Schlaglöcher und Bodenwellen wirklich gefährlich waren. Die Umgebung war wie auf dem Mond. Kein Wunder, dass dieses Gebiet für Filme wie Mad Max 3 die Kulisse darstellte. Kurzerhand stellten wir die Mondlandung der USA nach:



Wir verließen den Oodnadatta Track kurz hinter William Creek und fuhren Richtung Coober Pedy. Eine Station unserer Reise, der wir schon seit Tagen entgegen schauen. Die Straße ist immerhin so gut, dass wir mit fast 80km/h fahren können.



Auch wenn man es kaum glaubt, die Landschaft ändert sich stetig. Zwar ist alles weiterhin unendlich weit und flach, doch die Farben und die Form der Steine wechselt. Das mag langweilig klingen, doch wenn man es hautnah erlebt, ist es einfach etwas eindrucksvolles.



Bevor wir Coober Pedy erreichten, mussten wir noch den Dog Fence durchqueren. Dieser Zaun geht durch drei Bundesstaaten und ist doppelt so lang wie die Chinesische Mauer. Er hält Hunde (Dingos) auf der einen Seite und die Schafe auf der anderen.

Tour: Coward Springs – Coober Pedy
Übernachtung: Riba’s Underground Camping