Dank 4WD-Magazinen, Lonely Planet, Touristeninformationen, 4WD-Büchern und sonstigem Kartenmaterial, sind wir bestens informiert, was es denn so zu sehen und zu entdecken gibt. Der Savannah Way führt uns Richtung Borroloola, doch wir werden eine Übernachtung in den Butterfly Springs machen. Erneut fahren die beiden Mädels abwechselnd bei mir mit. Es ist einfach erstaunlich, dass ein neun Jahre altes Mädchen besser die Karte lesen kann, als meine Ex-Mitfahrerin Keyfiye im Alter von Vierzig. Auch das Auffassungsvermögen ist interessant zu beobachten. Ich erklärte Meike, wie man die 4WD-Karte lesen und deuten muss und wenige Minuten später hatte ich einen super Navigator an meiner Seite. Den gleichen Prozess habe ich mit Keyfiye nach fünf Tagen verzweifelt aufgegeben :-)



Auf dem Weg haben wir alle paar Kilometer Flüsse und Bäche zu durchqueren. Wir hoffen sehr, dass wir nicht stecken bleiben, schließlich können überall diese großen fleischfressenden Tiere im Wasser liegen und nur auf uns warten. Oft ist das Wasser nur 30-40 Zentimeter tief, doch manchmal kommt es über die Motorhaube geschwappt. Normalerweise soll man jeden River Crossing erst zu Fuß durchqueren, um zu sehen wir tief er ist und den Untergrund zu erkunden. Doch darauf verzichten wir bei den Kroks gerne :-)

Der Campground in den Butterfly Springs ist purer Luxus für uns – es gibt sogar ein (long drop) Toilette, Picknick-Tisch und einen kleinen See mit Wasserfall, in dem es keine Kroks gibt – juhu! Außerdem sind wir erneut alleine (jedenfalls fast, dazu später mehr). Während die Mädels die Schulbank drücken, machen Martjin und ich uns auf, seine Angel zu testen. Zuvor geht es zum Ranger, schließlich wollen wir nicht nur wissen, wo es Fisch gibt sondern auch, wie man nicht vom Krokodil gegessen wird :-) Mit genügend Infos und kaltem Bier geht es dann zum River Crossing, wo wir unser Glück versuchen. Das Gebiet ist berühmt für die großen Barramundis, doch wir sind recht erfolglos. Ein Köder blieb an einem Stein hängen und riss, der andere hing im Baum über dem Wasser :-)



Nach dem Abendbrot hörten wir plötzlich ein komisches Geräusch. Zuerst dachten wir an ein Echo von den Felsen, doch irgendwie passte das nicht. Da wir alleine waren, konnte es also nur der Wind sein, dessen waren wir uns recht schnell klar. Oder doch Außerirdische, scherze ich. Irgendwer erkannte plötzlich zwei Lichter in der Ferne. Doch wir sind mitten im Nichts, über 200km vom nächsten Dorf entfernt. Immer noch hören wir diese seltsamen Töne und nun auch noch die beiden Lichter. Was kann das nur sein? Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, die Außerirdischen zu begrüßen. Werden wir den Campingplatz je wiedersehen? Zwischen den Bäumen erkannten wir plötzlich, dass sich das Licht bewegte. Kommt es etwa näher? Je weiter wir in die Richtung des Lichtes gingen, desto lauter wurden diese komischen Geräusche. Solche Töne haben wir noch nie zuvor gehört. Was erwartet uns nur? Es dauerte noch etwas, bis wir erkannten, dass es sich bei dem Licht um ein Feuer handelt. Doch wer macht mitten in den Felsen zwei Feuer und dazu seltsame Geräusche? Das können nur Aboriginals sein, die irgendeine Zeremonie durchführen. Da wir diese nicht stören wollen, verschwinden wir zurück zu den Zelten. Das war ein aufregendes Erlebnis! Mit den Tönen der Aboriginals fallen wir später in den Schlaf.

Tour: Im Limmen Nationalpark
Übernachtung: Camping, Butterfly Springs