Die Ostküste Australiens ist DAS Reiseziel in Australien. Also waren meine Erwartungen ziemlich hoch. Doch leider gibt es ein Problem: Ich habe das wahre Australien gesehen. Und zwar von der schönsten Seite. Die Ostküste ist super einfach zu bereisen, da es überall richtige Straßen gibt und außerdem ist es hier recht dicht besiedelt. Also ist es sicher zu reisen, man bekommt überall Essen, Hotels und Unterhaltung. Dazu Regenwald, Strand, Berge und das Meer. Ist ja auch alles schön und gut, nur habe ich das ganze schon doppelt so schön irgendwo anders in Australien gesehen :-)

Natürlich macht es mehr Sinn, Werbung für Dinge zu machen, die auch jeder besuchen kann. Nur das die Sachen hier als „beste“, „einmalig“ oder „umwerfend“ bezeichnen, die dann doch eher „naja“ sind, hat mich ein wenig enttäuscht. Andererseits wäre es auch einigermaßen blöde, wenn die Werbung machen a la: „Das beste – was auch immer – findet ihr in XY, leider müsst ihr jedoch einen eigenen Geländewagen kaufen, denn die Autovermietungen verbieten ausdrücklich die Anreise.“ Fände ich zwar recht lustig, doch macht natürlich keinen Sinn. Also was bleibt übrig? Alles, was einfach zu erreichen ist, durchs Marketing als „so toll“ darstellen, dass die Touristen aus aller Welt kommen :-)



Ich für meinen Teil war jedenfalls von dem „besten Abschnitt Australiens“ mehr als enttäuscht. Auch für Anna war es hier langweilig. Taiwan hat viel Regenwald und sie fühlte sich wie zuhause. Also drehte ich das Steuer zur Seite und wir verschwanden Richtung Outback :-) Die Straßen wurden schnell merklich leerer und der Regenwald wurde durch offene Wälder ersetzt. Zwar sind wir nicht wirklich weit entfernt von der Zivilisation, doch den Massentourismus haben wir hinter uns gelassen und es gilt, etwas besonderes zu entdecken. Hoffentlich gelingt uns das. Wir sind zuerst zum Lake Dalrymple gefahren. Einem künstlichen Stausee (Burdekin Falls Dam), der wirklich beeindruckend in der Landschaft liegt. Hier kamen wir pünktlich zum Sonnenuntergang an. Dazu hüpften einige Kängurus über den Campingplatz und über können wir bei Nacht einen super klaren Sternenhimmel sehen.



Am nächsten Morgen gab es zunächst eine Enttäuschung. Die Straße ist gesperrt. Dieses Mal jedoch mit einem Tor. Es gibt kein Durchkommen :-( Warum? Der Weg führt unten am Damm entlang (das letzte bisschen Beton ist die Straße). Jedoch wird sie nur geöffnet, wenn der Stausee nicht überfließt. Das heißt jetzt jedoch ganze 400km Umweg für uns!



Aber was lässt sich da machen? Richtig: Nichts. Umdrehen und zurück. Weiter geht es Richtung Charters Tower und von dort geht es über Belyando Crossing in den Süden (und somit in die Kälte!).

Tour 1: Jourama Falls – Lake Dalrymple
Übernachtung: Burdekin Falls Caravan Park

Tour 2: Lake Dalrymple – Belyando Crossing
Übernachtung: Belyando Crossing Campground