Nur zwei Stunden von Sydney sind die Blue Mountains entfernt. Hier duftet der Wald nach Hustenbonbon, dank ätherischer Ölen aus den Eukalyptuswäldern. Die bis zu 1300 Meter hohen Gipfel und bizarren Felsformationen machen die Blue Mountains zum einem beliebten Kursreiseziel. Anstelle einer geführten Bustour, setzte ich mich für $12 in den Zug und fahre mit einer Bimmelbahn, die sich entlang Serpentinen den Berg hinauf kämpfte. Katoomba, die größte Stadt in den Blue Mountains, ist urgemütlich. Überall gibt es kleine Cafes, die zum chillen und entspannen einladen. Hier fühlt man sich von der ersten Minute an wohl. Das YHA Hostel in Katoomba ist eines der besten Hostels in ganz Australien und somit habe ich endlich wieder eine saubere und schöne Küche zum kochen ;-)



Für mich sind die Blue Mountains wie ein Mischung aus Elbsandsteingebirge und Grand Canyon. Nachmittags geht es erstmal auf Erkundungstour. Meine Wanderung führt mich zwei Stunden entlang des Randes der Schlucht bis zum Echo Point, von dem ich einen beeindruckenden Blick auf die Three Sisters habe. (Die drei Felsspitzen im Hintergrund.)



Hier schaute ich mir am Abend auch den Sonnenuntergang an, der zwar schön aber nicht so beeindruckend war.




Immer wieder faszinierend ist der Blick aus unterschiedlichen Perspektiven. Somit entschloss ich mich am zweiten Tag, hinab in die Schlucht zu steigen. Der Weg hinab in den Grand Canyon (USA) ist immer noch ein Traum von mir. Über 1000m Höhenunterschied gibt es zu überwinden. Heute konnte ich dafür schon mal trainieren. Knapp 1000 Stufen musste ich entlang der Three Sisters in die Tiefe steigen, bevor ich endlich im unteren Teil der Schlucht angekommen war. Nach 300 Stufen (oft aus Stein und unterschiedlich hoch) fangen die Beine leicht an zu schmerzen, bei Stufe 800 zittern die Muskeln vor Anstrengung und eine Hand ist stets am Geländer, falls ein Muskel sich spontan überlegt aufzugeben. Doch alles ging gut :-)



Unten in den Blue Mountains erwartete mich eine andere Welt. Keine Menschen mehr, dafür überall Geräusche von Tieren. Und der Geruch in meiner Nase ist einfach Klasse. Die Bäume duften nach Eukalyptus! Die Luft entspannt und ich spaziere durch diese einzigartige Landschaft. Der Anblick der gewaltigen Felsformationen ist aus diesem Blickwinkel komplett anders und lässt mich staunen.



Zwar ist die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch wie in Thailand, doch Temperaturen um die 40 Grad lassen mich ordentlich schwitzen. Ich wandere mehrere Stunden durch den Canyon, genieße die Ruhe und jeden Atemzug dieser einzigartigen Luft. Wieder hinauf geht es mit einem alten Kohleaufzug, der fast senkrecht den Berg hinauf fährt. Nun ist er für Passagiere umgebaut, hat aber die gleiche Steigung.



Um das ganze schön spannend zu machen, geht der Blick senkrecht in die Tiefe. Hilfe, bitte lasst die Seile halten :-)