Im 4WD durch Australien + Reise durch Asien

Ab in die Wüste: Simpson Desert

Was braucht man um in die Wüste zu fahren? Wasser, Essen und ein Auto, das 100% hält :-) Für den heutigen Tag stand wohl das einsamste Stück unserer Reise auf dem Programm. Statt der Old-Ghan-Rail-Route, die täglich so zwei bis drei Autos sieht, machen wir einen Abstecher in die Simpson Desert. Gerne hätte ich sie durchquert, doch dafür sollte man mindestens drei Autos haben, um sich gegenseitig wieder aus dem Sand zu ziehen. Die Ausläufer der Wüste sind hingegen mehr oder weniger sicher zu befahren. Doch es gibt ein Problem: Der Old-Andado-Track wird alle paar Wochen mal von einem Auto befahren. Bleibt man irgendwo mit einem Defekt liegen, wird es verdammt gefährlich! Wir sind nicht Lebensmüde und haben einen Plan B. Vorsichtshalber benachrichtigten wir die Polizeistation in Santa Teresa (Zielort der Reise). Kommen wir nicht in zwei Tagen an, schicken die (hoffentlich) einen Rettungstrupp.



Mit gemischten Gefühlen und viel Aufregung geht es los, die 400km durch die Wüste zu fahren. Hält der Wagen? Bleiben wir stecken? Zur Not haben wir Wasser und Essen für einige Tage. Also wird schon gut gehen :-) Hingegen unseren Erwartungen sehen wir nicht pure Sandlandschaften und Dünen. Doch der Anblick, der sich uns bietet, ist ebenso umwerfend. Gelber und roter Sand wechselt sich ab. Die Dünen sind mit Büschen und Gras bewachsen und oft fliegen Vögel um uns herum. Das hätten wir nicht gedacht.



Old Andado ist eine Farm, in der bis 2006 eine alte Frau gewohnt hat. Sie hat Besucher aufgenommen, um ihnen das Leben „in den alten Zeiten“ zu zeigen. Leider wurde sie krank und musste die Farm verlassen. Die Räume sind für die Öffentlichkeit zugänglich und im Haus sieht es so aus, als hätte dort noch jemand gestern gelebt. Regale und Schränke sind voll mit Sachen und alles ist dekoriert. Nur der Staub der letzten Jahre erinnert daran, dass dieses Haus schon lange nicht mehr bewohnt ist.



Nachdem wir den letzten Zufluchtsort verlassen haben, standen 300km Wüste vor uns. Keine Stadt, kein Haus, kein Wasser. Die Fahrt macht viel Spaß und die sich stetig ändernden Landschaften sind atemberaubend. Es ist nur ein wenig staubig :-)



Ganz entgegen unseren Erwartungen sehen wir plötzlich kleine Berge im Horizont. Wir dachten eigentlich, bis auf Ayers Rock (Uluru) ist in der Mitte von Australien alles flach. Doch da haben wir uns wohl geirrt.



In Santa Teresa sehen wir zum ersten Mal eine Aboriginal Community. Alles ist sehr dreckig und verwahrlost, aber dafür bunt. Wir benachrichtigen die Polizei, dass wir noch leben und nehmen die letzten 80km nach Alice Springs auf uns.

Tour: Mt Dare – Alice Springs
Übernachtung: Camping, Rest Area Nähe Alice Springs

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