Die Tempel von Angkor sind nicht nur die größte Tempelanlage der Welt, sondern sind so riesig, dass man dort gleich mehrere Tage auf Entdeckungstour gehen kann. In Angkor und Umgebung haben zu Blütezeiten bis zu eine Millionen Menschen gelebt. Eine gewaltige Zahl, wenn man überlegt, dass das ganze fast tausend Jahre her ist. Zusammen mit den Tschechen mache ich mich am frühen Morgen auf, in diese alte Welt einzutauchen. Zwei Tuk-Tuks bringen uns bis zur Tempelanlage Angkor Thom.



In diesem Komplex verbrachten wir knappe vier Stunden. Es gab super viel zu sehen und zu entdecken. Überrascht waren wir alle von der Anzahl der Touristen. Es ist nicht einmal Hauptsaison, doch es wimmelt nur so von Europäern und Asiaten, die sich die Tempel von Angkor anschauen wollen. Eigentlich hätte ich mir Kambodscha etwas „untouristischer“ erhofft. Doch selbst Familien mit kleinen Kindern kommen aus Frankreich, Deutschland oder England hierher. Wurde man mal nicht von einem Touristen über den Haufen gerannt, konnten wir tolle Bilder machen und die Tempelanlage auf uns wirken lassen.



Fast ohne Ausnahme durften wir überall herum klettern und uns alles genau anschauen. Dank ausführlichen Büchern wussten wir genau über die Tempel und das Drumherum Bescheid.



Nach dem Bayon Tempel schauten wir uns den Rest der Angkor Thom Tempelanlage an. Einige der Bauwerke wurden gerade restauriert. Dadurch geht zwar ein wenig der Charme dieser Dschungel-Stadt verloren, aber andererseits fallen die Tempel dadurch nicht alle in sich zusammen.



Überall laufen hier kambodische Kinder herum, die einem irgendeinen Schrott verkaufen wollen. Deren Englisch ist überraschender Weise sehr gut und sie haben viele Sprüche auf Lager oder probieren mit einem bezaubernden Lächeln zu bestechen. Da fällt es ab und zu recht schwer, nicht dauernd einen Dollar zu zucken.



Besonders fasziniert scheint dieses Mädchen von dem tschechischen Reiseführer zu sein. Zu ihrer Zufriedenheit finden sich dort aber auch ganz viele bunte Bilder :-)



Gegen Nachmittag geht es zur Angkor Wat Tempelanlage. Dieser Komplex ist der wohl größte und berühmteste in Angkor. Besonders interessant finde ich, dass ganz Angkor Wat in weniger als 40 Jahren zwischhen 1113 und 1150 erbaut wurde. Fast alle Tempel sind aus Sandstein errichtet und über die Jahrhunderte geht das natürlich auch nicht spurlos an den Bauwerken vorbei. Trotzdem sind viele Teile noch recht gut erhalten.



Die ganzen Tempel sind übrigens eine Mischung aus Hinduismus und Buddhismus. Hier noch ein weiterer Blick von der Seite auf den Angkor Wat.



Eigentlich war geplant, Abends einen Sonnenuntergang zu sehen. Doch sage und schreibe hundert Meter vor unserer Tuk-Tuks fing es heftigst an zu regnen. Mein Schirm war gegen den Regen geschützt im Hostel geblieben und auch der Rest meiner Gruppe hatte nichts dabei. Es war schon den ganzen Tag bewölkt, doch ohne Ankündigung schoss der Regen plötzlich wie aus Eimern vom Himmel. Die Idee unter dem Baum zu stehen entpuppte sich schon nach wenigen Sekunden als ziemlich schlecht. Der Regen war so stark, dass wir nach zwei Minuten klitschnass waren. Ich habe es gerade noch fertig gebracht, meine Regenhülle über den Rucksack zu ziehen, um Handy, Reisepass und Laptop trocken zu halten.



Umgehend kamen die kleinen Kinder und wollten Plastikregenjacken und Schirme verkaufen. Zu spät, wir waren bis auf die Haut nass. In den Schuhen schwammen die Fische und ich fühlte das Wasser meinen ganzen Körper herunter laufen. So etwas muss man einfach mit Humor nehmen. Da ich keine Klimaanlage im Zimmer habe, hoffe ich nur, dass meine Schuhe bis morgen trocknen. Drückt mir die Daumen!